Das klang bislang bei uns mehr nach der stressigen, turbulenten Adventszeit, die wir uns immer gern selbst zur anstrengendsten Phase des Jahres gemacht haben. Alles kommt zusammen, Wunscherfüllungskonsum, berufliche Jahresabschluss-Organisation, Dekoration in Haus und Garten, bei uns auch noch 7 Geburtstage im Familienkreis im November und Dezember, musikalische oder schulische Weihnachtsaktionen der Kinder, Plätzchen backen, Weihnachtskarten schreiben – die letzten Jahre bedeutete diese Zeit für mich immer einen ziemlichen Kraftakt und pünktlich zum Feste verließen mich dann oft die Kräfte und Infektionskrankheiten bekamen ihre Chance.

All das war mir schon bewusst und ich versuchte beizeiten gegenzusteuern, indem ich meinen Kalender in dieser Zeit weitgehend zumindest von beruflichen Verpflichtungen freihielt. Und dennoch wurde es nicht entscheidend anders, denn die vermeintlichen Zeitlücken, die ja auch mal der Besinnlichkeit hätten dienen können, wurden schnell wieder mit spontanen Aktionen gestopft, um alles noch besser hinzubekommen.

Alle Jahre wieder wuchs diese Zeit zu einem hausgemachten Stresspaket und ich hatte kaum noch Freude daran, trotz vieler Bemühungen diesen Zustand zu ändern.

Und heuer? Auch jetzt ballen sich wieder viele Themen und Events zu einem schwer überschaubaren Knäuel zusammen. Diesmal schaue ich dabei zu, wie es sich dann eben mit der Zeit von alleine auflöst. Ich habe die Kontrolle darüber losgelassen und lasse es laufen und mich durch treiben. Im Dezember stehen wieder anstrengende Kontrolluntersuchungen in der Klinik an, meine demente Mutter zieht womöglich noch vor Weihnachten in eine betreute WG um, mein Sohn hat in der letzten Schulwoche 3 verschiedene musikalische Auftritte und die Kinder haben natürlich viele Wünsche und Ideen. Aber ich bleibe heuer entspannt, denn für mich ist das jetzt eben nicht mehr selbstverständlich: „Alle Jahre wieder“

„Dieses Jahr sieht’s gut aus“ könnte ich singen, besser als zunächst befürchtet und wenn das kein Grund zum Glücklichsein und zum Feiern ist…

Eine besinnliche Adventszeit wünsche ich allerseits und vergesst die Freude nicht – die kann übrigens am leichtesten von innen kommen!