Die ganze Welt steht Kopf und grundlegende Veränderungen bahnen sich ihren Weg, im Großen wie im Kleinen. Flexibilität, Kreativität und viel Geduld und Zuversicht sind derzeit die besten Berater.

War bis vor kurzem noch „nur“ unser Familienkosmos im Ausnahmezustand, so ist es nun der ganze Planet und Vieles muss um- oder neu gedacht und organisiert werden. Die Selbstüberschätzung unserer Spezies im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Welt tritt schmerzlich zu Tage und viele vermeintliche Probleme treten ganz plötzlich in den Hintergrund.

Unser täglicher Familien Tumult in Sachen Home-Office, Home-Schooling und sonstiger „ganz normaler Wahnsinn“ tritt im Grunde angesichts dieser globalen Lage in den Hintergrund und doch treibt er uns oft mit Wucht an die eigenen Grenzen.

Als kleinen Lichtblick haben wir uns vor gut zwei Wochen – gerade noch rechtzeitig vor all den Alltags-Beschränkungen – einen neuen Vierbeiner angeschafft: Eine jetzt 12 Wochen junge Cocker-Dame, die unseren „Laden“ hier ganz schön aufmischt. Ich bin froh, dass wir mit dieser Aufgabe in die Quarantäne gestartet sind, denn sie erfordert auch viele neue Regeln und verschafft in all dem Wirrwarr wenigstens immer wieder Ablenkung, die das Herz erfrischt.

Mein gesundheitlicher Zustand fühlt sich weitgehend stabil an. Das Nervenkostüm könnte etwas besser sein, wie ich finde … ich arbeite dran. Meine Behandlungen vertrage ich recht gut und letzte Woche wurde ein neues Kontroll CT von Rumpf und Kopf gemacht. Kurz vor Ostern erfahre ich dann die Ergebnisse, bei meinem anstehenden Behandlungstermin. Ich hoffe, dass meine Therapie nicht zu sehr von den medizinischen Engpässen betroffen sein wird, von denen momentan überall die Rede ist.

Als Teil der so genannten Risikogruppe bin ich schon vorsichtig geworden – im Alltag hatte ich zuletzt auch nicht viel Kontakt nach Draußen. Jetzt sind die Krankenhaus Termine für mich auch eine Ansteckungsgefahr und ich schütze mich so gut ich eben kann, ohne mich verrückt zu machen.
Das heiß geliebte Schwimmen muss nun leider warten, dafür gibt’s jede Menge frische Luft mit unserem Hundebaby im Garten oder bei den ersten kleinen Gassi-Runden.

Meine Mama, die wir Ende 2019 in eine Demenz WG umgezogen haben, können wir jetzt gar nicht mehr besuchen und auch meine Schwiegereltern sehen wir nur noch kurz an der Tür. Das ist schon ein trauriges Gefühl und ich hoffe, dass wir das alles nicht so furchtbar lange aushalten müssen.

Vorerst können wir nur hoffen und beten, dass wir alle nochmal mit einem blauen Auge davon kommen und aus der jetzigen Misere für die Zukunft die richtigen Schlüsse ziehen, für uns persönlich und für unsere Gesellschaft.

Bitte bleibt achtsam und gesund!