Eine halbe Ewigkeit ist vergangen, seit meinem letzten Beitrag. Die Tage und Wochen vergehen wie im Flug für mich.

Ich hatte einfach kein Bedürfnis etwas zu schreiben, da es irgendwie nichts inspirierendes zu berichten gab. Corona hier, Pubertiere da … kaum etwas, das Laune machen würde. Meine persönlichen Highlights wie Reisen, Gärtnern oder Schwimmen sind nach wie vor nicht möglich und ich wurstle mich so durch den veränderten Alltag. Also liegt die Kunst darin, daheim meine alltäglichen kleinen Freuden zu erschaffen, mit der Familie samt Hund, ein paar schönen Zimmerpflanzen, selbst gemachten Leckereien, Vögeln und Eichhörnchen im Garten, Saatzucht für die nächste Gemüsesaison – kurzum, nichts spektakuläres. Ausmisten (anstrengend aber reinigend) steht auch auf der Tagesordnung. Zum Lesen fehlt mir momentan die Lust und die Tageszeitung ist meist der einzige Lesestoff für mich.

Meine Therapie und die Kontrollen sind unterm Strich auch auszuhalten – körperlich wie mental gibt es da und dort mal wieder Sorgen, doch bislang haben die sich mittelfristig wieder alle in Wohlgefallen aufgelöst.

Viele Weihnachtswünsche haben mich erreicht und wieder mit dem Gefühl der tiefen Verbundenheit mit vielen lieben Menschen erfüllt. Das Christkind hat mir eine Shakti-Matte geschenkt (zugegeben etwas Fakir-artig). Zu Beginn war es für mich kaum erträglich, darauf zu liegen, aber inzwischen bin ich fast süchtig danach, auf dieser stacheligen Unterlage zu entspannen. Ich zerfließe förmlich darauf, wie ein Spiegelei.

Vor Kurzem ist ein ersehnter Wunsch in Erfüllung gegangen und mir wurde nun eine Karaoke-App auf mein Handy geladen. Da muss meine Family jetzt durch, auch wenn sich meine Stimme momentan richtig schlimm anhört, nach einigen Jahren ohne Chortraining. Die eingesungenen Lieder höre ich mir momentan auch nur ungern selber wieder an, weil es echt noch sehr schräg klingt. Allerdings bin ich zuversichtlich, dass etwas mehr Übung meine Stimme mit der Zeit wieder ölen wird, so dass es auch für aller Ohren erträglich wird.

Im Großen und Ganzen bringt die Corona-Situation die ganze Familie mehr und mehr dazu, noch bewusster im Augenblick zu leben: Die kleinen Freuden zu genießen und damit aufzuhören, ständig an Morgen oder Gestern zu denken: „Carpe Diem“ eben. Und wenn’s mal nicht so läuft: Tränchen weinen, Aufrappeln, Krönchen richten, weiter geht’s.