Wieder ist ein sehr ausgefüllter Monat vergangen, mit jeder Menge Terminen im Zusammenhang mit meiner Therapie (Fachärzte, Klinik, Therapeuten, Sanitätshäuser, …) – manchmal hatte ich bis zu vier Verpflichtungen pro Woche. Meine regelmäßige Schwimm-Session konnte ich beibehalten und hoffe, das noch sehr lange tun zu können.

Mit den Kindern wurde das neue Schuljahr mit etlichen Leistungserhebungen bald ernst – besonders aufreibend gestaltete sich der Beginn der 6. Jahrgangsstufe für meine Tochter. Die hohen Anforderungen an die Kinder direkt nach den Ferien haben uns mal wieder an unserem Bildungssystem zweifeln lassen. Inzwischen holpert es noch ab und an, aber ich habe den Eindruck, es spielt sich langsam ein.

Nebenbei hat mir im Zusammenhang „Lernen“ mein Bruder eine App zum Sprachenlernen empfohlen. Die Kinder arbeiten in Sachen Vokabeln ohnehin schon eine Weile mit einem zusätzlichen Abfrage-Programm, passend zu den Schulbüchern („Phase 6“). Jetzt bin ich mit meiner Tochter, die heuer in der Schule mit Französisch-Unterricht beginnt, mit Hilfe der App „DuoLingo“ selber wieder voll eingetaucht und frische meine Kenntnisse auf. Sicher auch nicht schlecht für meine angeschlagenen grauen Zellen 😉 Das macht mir riesig Spaß und auch für die Kids ist das eine nette, unkomplizierte Sache, die auf spielerische Weise den Sprachfortschritt unterstützt.

Der Herbst hat uns zwischendurch einige herrliche Sonnentage beschert. Ein paar davon haben wir in die anstehenden Gartenjobs investiert. Ich war dabei zwar hauptsächlich mental mit am Werk und habe der Familie, zum Teil auch den hilfsbereiten Nachbarn beim Arbeiten zugesehen und Aufträge erteilt. Vorletztes Wochenende war der Gartensamstag mein absolutes Highlight. Sogar ein Trip in einen großen Gartenmarkt war für mich drin, um ein paar neue Pflanzen auszusuchen. Der Garten tut mir sehr gut, mit den kleinen Ernte-, Hege- und Pflegeeinheiten, die ich dort machen kann. Ich habe den Eindruck, das erdet mich auf eine wunderbare Weise. Auch mein Lieblingsplatz auf der Terrasse ist immer wieder ein chilliger Genuss.

Die Schlechtwetterphase habe ich mit zwei sehr unterschiedlichen Romanen ganz gut überstanden: „Mr. Doubler und die Kunst der Kartoffel“ – ein sehr rührender Stoff über Alter, Freundschaft und Mut. Beim Lesen hatte ich direkt Bilder im Kopf, mit welchen Menschen das Buch zum Film werden könnte. Und dann gab’s noch was eher spannendes zu menschlichen Abgründen mit „Der Fall Collini“ von Ferdinand von Schirach. Ein aufreibendes Buch, das unheimlich gut erzählt ist, wie ich finde. Es wird nicht das letze Buch sein, das ich von diesem Autor lese …

Bei meiner Mama, die ja noch betreut zu Hause lebt (etwa eine halbe Stunde entfernt von uns) ging es in letzter Zeit leider etwas drunter und drüber. Es gab einige Aufregung mit dem Hausarzt und den Pflegekräften vor Ort, eine unnötige Notaufnahme im Stadtkrankenhaus inklusive. Ich bin sehr erleichtert, dass mein Bruder jetzt dafür die Verantwortung übernommen hat und auch über den Einsatz einiger guter Freunde, die sich immer wieder vor Ort umsehen. So kann ich mich aus dieser belastenden Thematik weitgehend raushalten. Mein Mann ist natürlich immer wieder mal in dem Zusammenhang noch gefordert aber nicht mehr in dem Maß wie früher, als alle Entscheidungen über uns liefen.

Inzwischen haben mich auch ein paar nette Menschen besucht die ich lange nicht gesehen hatte. Die „Versorgungslage“ mit guten Wünschen, Aufmerksamkeiten und Verpflegung für die Family und mich ist nach wie vor 1A und in ein paar Tagen stehen ja schon die Herbstferien an. Mal sehen, was da an Programm für uns möglich wird. Wir werden das recht spontan gestalten. Eine Übung für uns alle – spontaner werden, flexibler aber auch bewusster leben und mit dem Blick nach vorn. Erst gestern erst habe ich mir wieder den wunderbaren Film „Die Anleitung zum Unglücklichsein“ angesehen und musste dem Schlusszitat von Søren Kierkegaard mal wieder beipflichten: „Verstehen kann man das Leben rückwärts; leben muß man es aber vorwärts.“

Also: Auf geht’s!