Auf dieser Seite finden Sie keine „leichte Kost“: Ich schreibe hier über meine existenziellen Gedanken und Erfahrungen, nachdem ein geheilt geglaubter Tumor sich in meinem Körper wieder Raum verschafft hat. Die Prognose hat sich damit von „unheilbar, aber Aussicht auf alt werden“ (mein vermeintliches Leben nach Krebs) verändert in „unheilbar mit wahrscheinlich extrem verkürzter Lebenserwartung“ (mein Leben mit Krebs). Sicher kein leichtes Lesevergnügen. Falls Sie dennoch weiterlesen möchten, aus Interesse oder weil Sie selbst oder Angehörige, Freunde ebenfalls krebskrank sind, lade ich Sie ein, sich vielleicht ein paar hilfreiche Informationen, Gedanken oder Anregungen aus meinen Beiträgen zu picken.

Ich selbst schreibe diese Beiträge in erster Linie für mich selbst, um meine Gedanken und den Ausnahmezustand in meinem Kopf zu sortieren und um mir weniger nutzlos vorzukommen, hier auf dem Sofa, Löcher in die Luft schauend. Auch der Freundeskreis, der nicht so intensiv mit mir in Kontakt ist, findet hier einen Weg, sich über meine Situation zu informieren. Momentan ist der Kreis der Wissenden noch ziemlich klein und das direkte Kommunizieren fällt mir schwer.

Falls Sie mich nicht kennen, oder nicht über meine bisherige website hier gelandet sind, können Sie sich bei katjaumlauf.com gern ein Bild über die Berufung machen, die ich die letzten Jahre gefunden und mit Freude freiberuflich ausgeübt habe. Seit Mitte April 2019 war damit von heute auf morgen Schluss. Nachdem ich mich über einige Monate bereits zunehmend geschwächt fühlte und vermeintlich an einer beginnenden Lungenentzündung litt, kam ich mit Krampfanfällen ins Krankenhaus. Einen Tag später stand fest, dass sich der beginnend invasive Brusttumor, den ich 2009 entdeckt hatte, damals operieren ließ und vorbeugend mit fast allen Mitteln der Medizin und vielen alternativen Mitteln insgesamt fast 6 Jahre lang therapiert hatte, doch eine Nische in meinem Körper gefunden und inzwischen in Gehirn, Lunge, Leber und Knochen gestreut hatte.

Nach der ersten Diagnose nun der zweite Moment in meinem Leben, an dem mir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Damals war ich 37 Jahre alt, glücklich verheiratet (bin ich immer noch) und meine Tochter gerade eineinhalb, der Sohn viereinhalb Jahre alt. Die Vorstellung, meine Kinder nicht aufwachsen zu sehen und sie zu Halbwaisen zu machen, brachte mich fast um den Verstand.

Die letzten Jahre war es mir dennoch gut gelungen, wieder Vertrauen in Körper, Kräfte und die Zukunft zu gewinnen. Beruflich habe ich mich auch mit Freude ins Leben zurückgearbeitet. Für diese Jahre bin ich unendlich dankbar, wer weiß, vielleicht wäre ich ja längst nicht mehr hier. Die Pläne wurden mit der Zeit inzwischen wieder mutiger und langfristiger und alle Aktivitäten erlebte ich wesentlich bewusster und dankbarer, als vor der ersten Diagnose. Wir haben ein Haus mit Garten gekauft, ein Baumhaus gebaut, wieder große, schöne Reisen unternommen, einen Hundewelpen angeschafft, einen Wohnwagen gekauft und für den heurigen Sommer hatte mein Mann ein Sabbatical vereinbart, damit wir mal die ganzen Sommerferien eine Frankreich Reise mit Kindern und Hund unternehmen können.

Nun bin ich mit wesentlich weniger Kraft dabei, eine noch härtere Nuss zu knacken, als vor 10 Jahren. Das Leben passiert, während wir es planen… 

Die letzten Jahre, besonders auch die momentane Situation haben mir viele Erkenntnisse und Erfahrungen (gute und unangenehme) beschert uns ich habe mich im Austausch mit anderen Menschen oft sagen hören „ich könnte Bücher schreiben“. Neulich, in einer zur Abwechslung mal inspirierenden Nacht mit vielen Gedanken ist dann der Entschluss entstanden, „warum Bücher – einen Blog kann ich allemal schreiben. Wann immer ich Lust und Kraft habe und wann immer er mir hilft, mein Kopfkarussell zum Stillstand zu bringen.“

Ich kann nicht sagen, wie schnell oder ausführlich ich das Ganze realisieren kann und möchte. Die Bearbeitung von Kommentaren ist mir aus heutiger Sicht nicht möglich und würde mich sicher wieder verleiten, mir zu viel zuzumuten. Erwarten Sie also bitte nicht ständig neue Beiträge. Die Beiträge sind nicht chronologisch sortiert, sondern „querbeet“, nach Themen. In der Schlagwort-Wolke sehen Sie, zu welchen Themen ich schon „Bücher schreiben“ wollte. Je nach Verfassung kann der Blog schneller oder langsam wachsen, solange mir das hilft und ich dazu in der Lage sein werde.

Ich darf mir alles wünschen, aber nichts erwarten und es genießen, falls ich noch reich mit Leben, Gehirnleistung und Inspiration beschenkt werde.

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